5 Fragen an LAUDINA PONGRÁCZ

Bildschirmfoto 2021-08-13 um 14.14.13.png

1.Wie geht es Dir und wann wurdest du das zuletzt gefragt?

„Na, wie geht’s dir?“ Von meinem Mann, heute früh. Zählt das?

Sonst gestern abends von meiner besten Freundin, wir telefonieren fast ausnahmslos täglich. 

Sie hörte sich meine (aktuellen) Sorgen an und half mir damit mich zu sortieren. Corona bedingt ist in meinem Umfeld gerade leider einiges los…

2. Was würde Dein Jetziges Ich Dir mitgeben wollen, als Du (zum ersten Mal) Mutter wurdest?

Sei großzügig zu dir selbst! Das heißt, es ist total ok zuzugeben und auszusprechen, wenn man gerade überfordert ist, wenn man vor lauter Schlafentzug weiße Mäuse sieht und die Beziehung in größte Schieflage gerät.  Du musst niemanden etwas beweisen! Hilfe annehmen und Perfektionismus als etwas sehr, sehr hinderliches frühzeitiger zu erkennen.

3. Wie hat Dich Dein Mutter Sein als Mensch verändert? 

„Früher hatte ich Theorien, heute habe ich Kinder“. Ich finde, das beschreibt es ganz gut!

Als Mutter habe ich gelernt, dass man oft gar keine Zeit hat über irgendetwas nachzudenken. Man muss es einfach tun und zwar sofort.

Dieses „tun“ verändert sich natürlich mit fortschreitendem Alter der Kinder und bekommt andere Nuancen. Das heißt, bei kleinsten Kindern ist es sehr physisch und auch die Sorgen drehen sich hauptsächlich um das physische Wohl des Babys/ Kleinkindes.  Wenn ein Kleinkind sich weh tut heilt meistens noch ein Bussi, „Heile heile Segen“ und ein Pflaster und die Welt ist wieder in Ordnung. Bei älteren Kindern ist es wesentlich komplexer und manchmal für mich auch schwierig „auszuhalten“, wenn es einem Kind nicht gut geht und es aber nicht mit mir reden möchte und alleine in seinem Zimmer sein will.

4. Was beschäftigt Dich gesellschaftspolitisch besonders, seit Du Mama bist?

Das von Mama verlangt wird zu arbeiten als hätte man keine Kinder und Mama zu sein, als hätte man keine Arbeit. 

Das Ungleichgewicht und die Ungerechtigkeit des Frau/Mann-, Vater/Mutter-Gefälles.

Ein kleines aber plakatives Beispiel bietet der Wickelbereich in der Damentoilette in den öffentlichen Räumen!

Unser Sozialsystem ist leider immer noch nicht so aufgebaut, dass wir von Gleichberechtigung sprechen können. Weder beruflich noch privat. Meine Tochter hörte neben mir einen Radiobeitrag in dem es um die gleichen Gehälter von Frauen und Männer ging. Konkret darum, dass Frauen (meistens) für die gleiche Arbeit weniger verdienen und das Wort „Wert“ fiel auch. Sie fragte mich daraufhin mit kindlicher Naivität und entsetzen, warum wir Mädchen weniger wert sind. 

5. Was würdest Du andere Mütter gerne fragen und was würdest Du antworten?

Nach dem Geheimrezept wie man die ganze Familie IN RUHE am Esstisch zusammenhält und die Kinder weniger streiten.

Antwort erbeten!


Storiesursula ressl